In der Vorschau auf meine Vorträge 2013 hatte ich schon erwähnt, dass ich im kommenden Sommersemester seit längerer Zeit mal wieder eine Lehrveranstaltung halten werde. Genauer gesagt: Ich werde an der Uni Hamburg eine Vorlesung im sog. „MUK-V2 Vertiefungsmodul Medien und Gesellschaft“ halten, die sich vorrangig an Bachelor-Studierende im Fach Medien- und Kommunikationswissenschaft (sowie die entsprechenden „Wahlfächler“) richtet.
Das Thema der Vorlesung wird „Vernetzte Öffentlichkeiten“ lauten, und ich habe bereits einige einführende Bemerkungen für das kommentierte Vorlesungsverzeichnis verfasst.
Die digitalen vernetzten Medien tragen zu einem tiefgreifenden Strukturwandel von Öffentlichkeit bei. Plattformen wie YouTube und Wikipedia, Facebook, Twitter oder Blogs senken die Hürden, Informationen aller Art zugänglich zu machen und sich mit anderen Menschen zu vernetzen. Professionelle Kommunikatoren, z.B. im Journalismus, in der Politik oder in der Öffentlichkeitsarbeit, müssen sich auf diesen Medienwandel genauso einstellen wie Privatpersonen, die Aspekte ihres persönlichen Alltags mit ihrem erweiterten sozialen Netzwerk teilen wollen. Die enstehenden Kommunikationsräume weisen eine eigene „Architektur“ auf, die starken Einfluss auf die Verbreitung und Kontrolle von Informationen und Wissen hat. Zugleich verändert sich unser Verständnis der Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre. Der Verheißung, jeder könne mit Hilfe der digitalen vernetzten Medien an der Gesellschaft und ihrer Gestaltung teilhaben, steht die Beobachtung entgegen, dass sich Machtunterschiede nur verschieben oder sogar noch verstärken.
In den kommenden Wochen werde ich mich an die inhaltliche Feinplanung machen; das Wiki zur Vorlesung ist im Moment noch recht spartanisch. Die Sitzungstermine stehen fest, und ich weiss, dass ich nicht jeweils 90 Minuten durchreden möchte (und könnte), sondern die Präsenzzeit etwas auflockern möchte: Mit „Live-Demonstrationen“ von Plattformen, Werkzeugen oder anderen praktischen Beispielen; vielleicht auch mit einem „Fundstück der Woche“ aus den Tiefen & Weiten der vernetzten Öffentlichkeiten, und zumindest hin und wieder mit einem Video-Skype-Gespräch oder Google Hangout mit Kolleg/innen, mit denen ich 15-20 Minuten über deren Arbeit sprechen werde.
Aber vermutlich gibt es noch viele andere gute Ideen und didaktischer Kniffe? Oder auch thematische Vorschläge, was in so einer Vorlesung nicht fehlen sollte? Oder das eine tool, die eine Plattform, mit der man vernetzte Öffentlichkeiten ganz toll demonstrieren und erläutern kann? Ich habe eine Seite zur Ideen- und Themensammlung angelegt, in der ich meine eigenen Notizen etc. sammele, die ich aber gerne auch für Rückmeldungen, Input und Anregungen aus dem Kreis meiner geneigten Leserschaft öffne. Wer mir also helfen möchte, das Potential vernetzter Öffentlichkeiten auch in der Vorbereitung dieser Vorlesung zu veranschaulichen, der kann sich auf dieser Seite gerne austoben – aber natürlich auch einfach einen Kommentar hier hinterlassen oder mit #vernoe13 drüber twittern…