Rezension zu „Soziale Medien. Gegenstand und Instrument der Forschung“

In einer der nächsten Ausgaben von Medien und Kommunikationswissenschaft erscheint eine kurze Rezension von mir zum Band von König/Stahl/Wiegand „Soziale Medien. Gegenstand und Instrument der Forschung„, der 2014 bei Springer VS veröffentlicht wurde. Leser/innen von Schmidtmitdete.de haben heute schon Exklusivzugang dazu.. ;-)

Soziale Medien haben sich als „Gegenstand und Instrument der Forschung“, wie es im Untertitel dieses Bandes heißt, über die letzten Jahre wohl etabliert; zahlreiche Konferenzen, Workshops, Journal-Aufsätze und Buch-Publikationen künden davon. Neben der (sozialwissenschaftlichen) akademischen Forschung tragen zu diesem Bedeutungsgewinn auch die Markt- und Meinungsforschung und, wenngleich in bislang deutlich geringerem Umfang, die amtliche Statistik bei. Dies gab Anlass für einen gemeinsamen Workshop des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute, der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute und des Statistischen Bundesamts im Juni 2013, dessen Vorträge für das vorliegende Buch verschriftlicht wurden.

Die zwei einleitenden Beiträge erschließen das Thema jeweils überblicksartig aus Sicht der Marktforschung (Scheffler) und der sozialwissenschaftlichen Forschung (Welker/Kloß). Die übrigen Texte behandeln vor allem methodische Aspekte sowie Schnittstellen zwischen der Social-Media-Forschung und anderen Disziplinen. So werden bspw. Qualitätsaspekte von nicht-reaktiven Prozessdaten (Stegbauer) und von Stichproben, die über soziale Medien generiert werden (Hennig) diskutiert, während Rahlf/Weller in ihrem Beitrag eine Reihe von Visualisierungstechniken für Daten aus Sozialen Medien vorstellen. Einblicke in die Nutzung sozialer Medien durch Unternehmen geben die Beiträge zum Social Media Monitoring (Hofmann) sowie zu Social Media und Produktgestaltung durch Konsumenten (Kaiser). Auf rechtliche Aspekte der Forschung in und mit sozialen Medien konzentriert sich der Beitrag von Tscherwinka, der u.a. auf Aspekte des Persönlichkeitsrechts und der informationellen Selbstbestimmung sowie auf Besonderheiten des Telemedienrechts eingeht.

Für den Rezensenten am Erhellendsten war der Text von Strohmaier/Zens, die die Forschung zu sozialen Medien als Bereich der „Konfluenz“ von Informatik und Sozialwissenschaften beschreiben. An den Beispielen der Netzwerkanalyse und –theorie, der emergenten neuen Öffentlichkeiten sowie des Informationsverhaltens skizzieren sie, wie Forschungsfragen und Erkenntnisinteressen dieser beiden Disziplinen in einer „computational social science“ zusammen laufen. Dringend geboten scheint in dem Zusammenhang auch, etablierte sozial- und kommunikationswissenschaftliche Konzepte und Erkenntnisse selbstbewusst in entsprechende Kooperationen und Fachdiskurse einzubringen, um nicht vor lauter Freude über große Datenmengen und entsprechende Auswertungs- und Visualisierungsmethoden den Blick für das dahinter liegende soziale, kommunikative Handeln, die mit ihm verbundenen Sinnbezüge und die (forschungs-)ethischen Fragen zu verlieren.

Ein Kommentar

  1. It’s going to be ending of mine day, but before ending I am reading this great piece of writing to increase my know-how.

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