Diesen Monat fällt der „Mittendrin zur Monatsmitte“-Eintrag auf die Osterfeiertage, und an diesem langen Wochenende mache ich nichts Berufliches (Ostereier für die Kinder verstecken zählt nicht…). Aber was steht davor und danach an?
- Gerade in den vergangenen Tagen habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, die Beiträge für die Sonderausgabe „Algorithmen, Kommunikation und Gesellschaft“ zu prüfen und letzte Änderungen mit den Verfasser/innen abzustimmen. Da die Veröffentlichung nun kurz bevorsteht – sollte es keine unvorgesehenen Komplikationen geben, geht die Sonderausgabe Ende April online – kann ich auch schon mal ein paar exklusive Vorabinformationen geben: Neben einem kurzen Editorial der Herausgeber/innen umfasst die Sonderausgabe sechs Aufsätze, ein Essay, zwei Forschungsnotizen und einen Praxisbericht. Inhaltlich reicht das Spektrum von systemtheoretischen Überlegungen zu einer Soziologie des Algorithmus über Studien zur Entwicklung bzw. Implementation algorithmischer Systeme in publizistischen Organisationen bis hin zu (qualitativen und quantitativen) Befunden zu den Auswirkungen von algorithmischer Selektion, insbesondere durch Facebook, auf journalistische Vielfalt und nutzerseitige Polarisisierung. Das Warten wird sich also gelohnt haben! :-)
- Um „Algorithmen“ geht es auch bei einem anderen Vorhaben, in das ich involviert bin: Anfang des Jahres hatten wir am Hans-Bredow-Institut dazu aufgerufen, uns Bewerbungen für PostDoc-Stipendien im Rahmen des PostDoc-Kollegs „Algorithmed Public Spheres“ zu schicken. Die Resonanz war gut, um nicht zu sagen: überwältigend – über 20 viel versprechende Anträge werden wir in der institutsinternen Auswahlkommission bis Ende April zu begutachten haben, und ich weiss jetzt schon, dass wir uns wünschen werden, wir könnten 20 Stipendien vergeben!
- Zu guter Letzt werde ich mich in den kommenden Wochen an einen Beitrag für das „Handbuch Innovationsforschung“ machen, das Birgit Blättel-Mink, Ingo Schulz-Schaeffer und Arnold Windeler herausgeben. Ich werde mich mit „Social Media-Innovationen“ befassen und dabei – so mein momentaner Plan – auf den Stellenwert technischen Wandels (mit den Polen „inkrementelle Innovationen und perpetual beta“ vs. „disruptive Innovationen“), auf Innovationen im Bereich der Kommunikationsarchitektur (Stichworte etwa Ent- und Neubündelung von „Micro-Content“; Konvergenz von Konversation und Publikation; Entstehen persönlicher Öffentlichkeiten) und auf „medienökonomische Innovationen“ [Arbeitstitel.. :-)] eingehen, insbesondere auf die Bedeutung der Verdatung und Algorithmisierung von Aktivitäten, Präferenzen, sozialer Einbettung o.ä., die wiederum Grundlage für die Konstruktion von detaillierten und personalisiert bewerbaren Nutzerprofilen ist. Aber mal sehen, was mir bei Schreiben dann noch so alles einfällt…
Und was lese ich gerade beim S-Bahn-Pendeln? U.a. das neueste Arbeitspapier der „Stuttgarter Beiträge zur Organisations- und Innovationssoziologie„, nämlich von Ulrich Dolata zu „Social Movements and the Internet. The sociotechnical constitution of collective action„.