Die November-Episode von „Mittendrin zur Monatsmitte“ fällt immer auf den Jahrestag meines Beginns beim Bredow-Institut – mittlerweile arbeite ich seit 16 Jahren dort. Und ich hätte mir 2007 nicht träumen lassen, dass ich mal folgende Projekte beackere:
- Im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt haben wir vor einigen Tagen den grundlegenden Bewilligungsbescheid für eine zweiten Förderphase erhalten, die von 2024 bis 2029 laufen wird. Der Bescheid erhielt auch einige Auflagen und Empfehlungen, die wir in den kommenden Monaten berücksichtigen müssen, wenn wir die formalen Förderanträge erarbeiten. Im Kern geht es dabei darum, in unserem Arbeitsprogramm der zweiten Phase sicherzustellen, dass wir als integriertes und durch eine geteilte Programmatik zusammengehaltenes Institut arbeiten, auch wenn die Projekte formal an einzelne Standorte quer durch die Republik gebunden sind. Das ist keine leichte Aufgabe – auch weil es (meines Wissens) kein vergleichbares Vorbild für die Struktur des FGZ gibt, das eine ganz eigene Position zwischen Verbundprojekten wie etwa den Sonderforschungsbereichen der DFG auf der einen Seite und institutionell geförderten Instituten etwa der Leibniz-Gemeinschaft auf der anderen Seite einnimmt.
- Neben der Antragsarbeit treffen wir uns am Standort Hamburg des FGZ diese Woche zu einem ganztägigen „Synthese-Workshop“, bei dem wir zentrale Ergebnisse unserer Teilprojekte vorstellen und interdisziplinär diskutieren. Im Mittelpunkt stehen Befunde zum Zusammenhang von Mediennutzung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zum einen und zu den zusammenhaltsbezogenen Selbstbildern deutscher Journalist/innen im Vergleich zu den Erwartungen, die die Bevölkerung an sie hat zum anderen. Die sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse werden von juristischen Kolleg/innen kommentiert bzw. durch deren medienrechtliche Brille eingeordnet; in Summe kommen wir so hoffentlich zu einem besseren Verständnis der Ergebnisse und möglicher Implikationen für die Gestaltung unserer Medienordnung.
- Anfang Dezember steht dem HBI die zweite Begehung des Jahres bevor – im Sommer hatte ich anlässlich der ersten Begehung schon etwas mehr zum Kontext dieser Evaluation geschrieben. Während im Juli eine Kommission der Leibniz-Gemeinschaft zu Gast bei uns war, kommt diesmal eine Gruppe von Gutachter/innen im Auftrag des Wissenschaftsrats, um sich über unser Erweiterungsvorhaben zu informieren. Im Vorfeld galt es auch hierfür einen umfangreichen Fragenkatalog zu beantworten, was de facto bedeutet, einen knapp 100-seitigen Bericht über unsere bisherigen Leistungen und zukünftigen Pläne zu erstellen. Bei der Begehung sprechen die Gutachter/innen dann mit verschiedenen Gruppen aus dem Institut und unserem Umfeld, und lassen sich in Poster-Sessions und anderen Formaten erläutern, zu welchen Fragestellungen wir in Zukunft forschen wollen.
Und was lese ich gerade nach dem Home Office? Zwar noch nicht angefangen, aber schon mal oben auf den „zu lesen“-Stapel gelegt: Das Arbeitspapier „Künstliche Intelligenz, Large Language Models, ChatGPT und die Arbeitswelt der Zukunft„, das Michael Seemann aka mspro für die Hans-Böckler-Stiftung verfasst hat.