Auch im Juni gibt es eine Monatsmitte, zu der ich berichte, was gerade so ansteht bei mir.
- Im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist im Vergleich zu den vergangenen Monaten gerade etwas Ruhe eingekehrt. Ende Mai haben wir einen „Statusbericht“ als (Zwischen)Bilanz der ersten Förderphase sowie ein „Zukunftskonzept“ für die Förderung einer zweiten Phase von 2024 bis 2029 beim BMBF zur Begutachtung eingereicht (Beweisfoto s.u.). Mit den Ergebnissen ist im Herbst zu rechnen, und wenn alles klappt, können wir ab Juni 2024 dann in neuen Strukturen (z.B. mit 5 verschiedenen Themenfeldern statt der bisherigen 3 Cluster) weiterarbeiten.
- Bis dahin gilt es aber auch noch, die Arbeitsprogramme der ersten Phase abzuschließen; im Projekt zur Integrationsaufgabe und -funktion von öffentlich-rechtlichen Medien etwa steht eine weitere „Denkwerkstatt“ an, die wir dank der Unterstützung von Kolleg/innen des FGZ Halle dort durchführen werden. Diesmal möchten wir das Thema „Öffentlich-Rechtliche Medien und Zusammenhalt“ mit Menschen diskutieren, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind und – so vermuten wir – andere Erfahrungen und Perspektiven einbringen, als Menschen mit „West-Sozialisation“.
- Die Denkwerkstatt werden meine Kolleginnen Irene Broer und Jasmina Moradi durchführen – ich selbst bin demnächst zwar auch in Halle, aber in anderer Mission: Ich bin zu Gast bei einer „Unterhaus-Debatte“ zum Thema „In der Polarisierungsfalle? Meinungsfreiheit und die Grenzen des Sagbaren“, die die Franckeschen Stiftungen in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes durchführt. Das Veranstaltungskonzept ist, soweit ich das dem Vorgespräch mit Moderator Kai Kupferschmidt entnommen habe, recht interaktiv, weil das Publikum genauso wie die Expert/innen ständig in Bewegung sind und sich anhand von Leitfragen auf einer der beiden Seite des Saales – dem britischen Unterhaus nachempfunden – positionieren sollen. Ich bin gespannt!
- Apropos gespannt: Nahezu das ganze Bredow-Institut ist sehr gespannt (und sehr beschäftigt) auf eine Begehung vorzubereiten, die uns Mitte Juli bevorsteht. Wer mit diesem Begriff nicht so recht vertraut ist: „Begehungen“ finden im Rahmen von wissenschaftlichen Großanträgen oder Evaluationen statt; es sind Besuche von Gutachter/innen, die sich in der Regel über ein oder zwei Tage erstrecken und Gelegenheit bieten sollen, über die schriftlichen Unterlagen (z.B. einen Förderantrag) hinaus einen Eindruck vom Team der Antragstellenden oder eines Instituts zu bekommen. Die Mitgliedsinstitute der Leibniz-Gemeinschaft werden üblicherweise in einem 7-Jahres-Turnus evaluiert (und „begangen“), aber wir haben zusätzlich auch einen Antrag auf eine grundlegende Erweiterung gestellt, die zusätzliche Evaluationen mit sich bringt. Alles in allem haben wir dadurch drei Begehungen zwischen Juli und März 2024 zu absolvieren, mit jeweils eigenen Anforderungen und Unterlagen. Die gilt es vorzubereiten – was auch viele Abstimmungen und Verständigung über unsere mittel- und langfristigen Forschungspläne und Organisationsstruktur beinhaltet – und dann auch so zu proben, dass alle Beteiligten am Institut eine gewisse Sicherheit haben, diese ungewohnte Situation souverän zu bestehen.
Und was lese ich gerade nach dem Home Office? In unserer Stadtbücherei habe ich den ersten Band von „Nash“ entdeckt, der mich nach den ersten Seiten schon gepackt hat – nicht unbedingt zeichnerisch, denn den Stil finde ich gewöhnungsbedürftig, aber von der Geschichte her, die vertraute Cyberpunk-Motive mit neuen Ideen kombiniert.
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