Mittendrin zur Monatsmitte (2024-10)

Mein letzter „Mittendrin zur Monatsmitte“-Beitrag ist nun schon wieder 3 Monate her – Zeit also für einen aktuellen Einblick, was mich zur Zeit so beschäftigt:

  • Als Mitarbeiter eines Leibniz-Instituts habe ich eigentlich keine Lehrverpflichtung, aber als Privatdozent muss ich 2 SWS im Jahr für meine „Heimatfakultät“ anbieten, um den Titel (und die Berechtigung, Promotionen betreuen zu dürfen) zu behalten. Deswegen halte ich im Wintersemester 2024/2025 (das erste Mal seit 15 Jahren…) ein Seminar an der Universität Hamburg, dessen letzte Details ich gerade kläre. Was schon feststeht: Es heißt „Soziale Medien: Formen, Praktiken und Wirkungen“ (#somefoprowi :-))), richtet sich an Bachelor-Studierende sozialwissenschaftlicher Fächer und ist als einführender Überblick in die kommunikationssoziologische Perspektive auf soziale Medien konzipiert. Neben Sitzungen, die sich grundsätzlich mit den verschiedenen Gattungen oder der Verbreitung sozialer Medien befassen, will ich mit den Studierenden u.a. das Wechselspiel von sozialen Medien und Journalismus, verschiedene negative Aspekte sozialmedialer Öffentlichkeit (wie Desinformationen oder Hassrede), die Bedeutung sozialer Medien für Communities aller Art oder auch die Besonderheiten von Wikis und die Prinzipien kollaborativer Wissenssammlungen diskutieren.
  • Vergangene Woche war ich in Berlin, um auf zwei Veranstaltungen Ergebnisse der „ZDF Bildungsstudie“ vorzustellen – also der Befragung, die die Erwartungen und Wahrnehmungen des ZDF-Bildungsauftrags erhoben hat. Die eine der Veranstaltungen war das Netzwerktreffen des Vereins „Journalismus macht Schule“; in ihm sind zahlreiche Redaktionen, medienpädagogische Initiativen und andere verwandte Akteure zusammengeschlossen, die die Vermittlung von Medienkompetenz an und mit Schulen fördern wollen. Die zweite Veranstaltung war das offizielle Auftaktevent des Projekts „ZDF goes Schule„, das nicht nur einen ähnlichen Namen hat, sondern auch ein ähnliches Ziel verfolgt: In Kooperation mit Schulen und Lehrkräften die Medienbildung an Schulen zu fördern und Inhalte des ZDF, die für Unterrichtszwecke geeignet sind, frei und gut nutzbar zur Verfügung zu stellen. Beide Initiativen finde ich sehr wichtig, und ich habe mich gefreut, einen Beitrag zu den Veranstaltungen leisten zu können. Parallel arbeite ich mit Uwe Hasebrink und Dieter Storll an einem Aufsatz, der wesentliche Ergebnisse der Studie zusammenfasst, aber der wird vermutlich erst Anfang 2025 (in der Fachzeitschrift Media-Perspektiven) erscheinen.
  • Im Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt sind wir mittlerweile voll in der zweiten Förderphase angekommen und werkeln in den verschiedenen Arbeitspaketen fröhlich vor uns hin. Im November planen wir einen ersten „Vernetzungsworkshop“, bei dem wir Vertreter/innen von verschiedenen Dialoginitativen (z.B. „Deutschland spricht„, „Co:Saturday“ oder „Weil Hessen mehr verbindet„) einladen. Uns interessiert am FGZ Hamburg ja u.a., wie der Medienwandel (vor allem, aber nicht nur in Gestalt der sozialen Medien) dazu führt, dass sich die gesellschaftliche Verständigungsordnung verändert – mit den o.g. Initiativen wollen wir diskutieren, wie sich durch Diskussionen „im realen Raum“ mögliche gesellschaftliche Gräben überwinden und gemeinsame Gesprächsgrundlagen finden lassen. Im Februar 2025 planen wir dann einen wissenschaftlich ausgerichteten Workshop, um diese Fragen zu vertiefen.

Und was lese ich gerade nach dem Home Office? Beim Auf- und Umräumen meines Bücherregals sind mir die Romane der „Cultures“-Reihe von Ian Banks wieder in die Hände gefallen und ich dachte mir: „Och, die könntest Du ja auch mal wieder lesen“. Gerade bin ich also bei der Erneut-Lektüre von „Use of Weapons“ – wer die lose miteinander verbundenen Bücher der Reihe noch nicht kennt, hat was verpasst und erhält hiermit eine dringliche Leseempfehlung!

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