Heute ist die neue Ausgabe der ARD/ZDF-Onlinestudie veröffentlicht worden; genauer gesagt: eine Reihe von Artikeln in den Media-Perspektiven, die zentrale Ergebnisse der Studie zusammenfassen.
- Ein Artikel mit allgemeinen Befunden: Der Internetnutzer 2009 – multimedial und total vernetzt?
- Ein Artikel speziell zu den Nutzungsoptionen digitaler Audio- und Videoangebote, der auch Informationen zur technischen Ausstattung enthält
- Ein Text, der sich auf Social-Web-Anwendungen konzentriert: Web 2.0: Communitys bei jungen Nutzern beliebt
- Sowie ein Artikel über die Offliner: Ab 60-jährige Frauen bilden die Kerngruppe
Was ist beim ersten Überfliegen aufgefallen? Zunächst einmal, dass der Web 2.0-Beitrag nun von Katrin Busemann gemeinsam mit Christoph Gscheidle verfasst wurde, nachdem der langährige Co-Autor Martin Fisch in den Bereich „Digitale Strategien“ des ZDF gewechselt ist. Ab sofort heißen die Literaturangaben also Busemann/Gscheidle… :-)
Davon abgesehen, zeigt sich in den Daten – die auf einer repräsentativen Befragung von 1.806 Personen, davon 1.212 Onliner beruhen -, dass die Nutzung von Social-Web-Anwendungen unterschiedlich weit verbreitet ist. Die Wikipedia und Videoportale (insbes. Youtube) erreichen bereits mehr als die Hälfte aller Onliner, private Netzwerkplattformen immerhin ein Drittel und Fotocommunities etwa ein Viertel der Internetnutzer. Dabei besteht ein ziemlicher Alterseffekt: Personen bis 30 Jahren nutzen alle untersuchten Anwendungen häufiger als ältere Internetnutzer; insbesondere die Wikipedia, Videoportale und private Netzwerkplattformen sind unter den Teenagern und Twens sehr weit verbreitet.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Nutzungsanteile im großen und ganzen noch erhöht, wenngleich teilweise nur recht gering. Die folgende Abbildung stellt die Differenzen in Prozentpunkten zwischen 2008 und 2009 dar((Hellgrün/türkise Felder sind Zuwächse bis zu 9 Prozentpunkte, knallig Grüne über 10 Prozentpunkte, rote Felder sind gesunkene Anteile.)), der Anteil der zumindest gelegentlichen Wikipedia-Nutzer ist also beispielsweise um 5 Prozentpunkte angestiegen. Auffällig ist insbesondere, dass private Netzwerkplattformen noch einmal deutlich zugelegt haben, und zwar in allen Altersgruppen. Auch Weblogs konnten leicht zulegen und gerade unter den Twens ihren Nutzungsanteil steigern. Davon abgesehen bleiben sie aber eine Nischenanwendung in dem Sinn, dass nur ein relativ kleiner Teil aller Onliner Weblogs tatsächlich nutzt.
Als dritte Beobachtung bestätigt die ARD/ZDF-Onlinestudie erneut, dass Nutzer von Social-Web-Anwendungen nicht zwangsläufig auch aktiv werden, also selbst Inhalte bereitstellen oder verfassen. Während bei Fotocommunities und Weblogs der Anteil der solcherart aktiven Nutzer noch vergleichsweise hoch ist, bleibt die ganz überwiegende Mehrheit der Nutzer von YouTube oder der Wikipedia passiv.
Hallo, wir haben ein Interview zur ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 gemacht, dass Sie gerne embedden können: http://www.youtube.com/watch?v=VLEnoh9-R-w Gruss aus München, Richard http://gutjahr.biz/blog