Bislang habe ich mich ja mit Eindrücken vom Hamburger Wahlkampf zurückgehalten (und bin dadurch vermutlich auch um Mails der FDP herumgekommen..), was schlicht und einfach den Grund hatte, dass ich bis auf die allgegenwärtigen Plakatständer an jeder Straßenecke noch nicht viel mitbekommen habe. Das sollte sich letzten Samstag aber ändern, denn bei meinem mittäglichen Abstecher auf den Markt vor der Apostelkirche kündigten die bunten Parteiluftballons in den Händen kleiner Kinder schon hunderte Meter vorher: Infostände voraus! Und in der Tat, einträchtig nebeneinander standen die Grünen, die SPD und die CDU in einem schönen Spalier, um die vorbeikommenden Passanten mit Informationen zu versorgen.
Ich nutzte die Gelegenheit, um mich bei den Genossen des Ortsvereins Eimsbüttel-Nord vorzustellen – bislang bin ich ja noch bei meinem „alten“ Bamberger Ortsverein verzeichnet, aber ich werde sicher bei nächster Gelegenheit auch mal hier vor Ort vorbeischauen, um mich etwas näher über die politische Basisarbeit zu informieren. Und wie es der Zufall so will: Ausgerechnet an diesem Samstag kam Michael Naumann zu einem Ortstermin am Markt vorbei, was ich mir selbstredend nicht entgehen ließ.
Letztlich war aber das Wetter zu schön, um im Pulk hinter ihm über das Marktgewusel zu ziehen und zuzuschauen, wie er rote Rosen verteilte – ich machte lieber eine kleine Fahrradfahrt durch die Stadt, vorbei an den (bereits von anderen thematisierten) auffälligen, aber vollkommen inhaltsleeren schwarz-weißen von-Beust-Plakaten. Und damit dies kein langweiliger „Was ich am Wochenende gemacht habe“-Eintrag wird, hier noch mein Versuch eines kritisch-humorvollen Wahlkampf-Remixes. Wer eine bessere Aussage für die Sprechblase hat, der möge sie doch bitte in den Kommentaren nennen – vielleicht mache ich ja eine kleine Serie draus?
… lasst uns neue Sackgassen bauen (die auch gern gleichzeitig Einbahnstraßen sein dürfen).
Als nicht Hansestädter bin ich ja nur ganz großer Zaungast, aber dennoch gespannt, wie sich die beiden Herren schlagen. Das Plakat samt Unterzeile ist ja aber der Bringer: „Hamburg geht seinen Weg.“ Wow! Das ist aber an vieldeutigem Geraune kaum zu toppen. Da ist das Gehirnschmalz der Werbetexter aber ganz schön strapaziert worden.
Wobei ich’s besser finde, als all die Plakate des heisigen (München) OB-Kandidaten, der neben seinem 08/15-Konterfei nur „ZUKUNFT“ stehen hat. Da kann man nicht mal nette Späßchen mit machen. ;-(
Die Sprechblase („Aber ich bleib besser mal hier stehen..“) ist schon ziemlich gut. Weiß nix besseres. Bin aber schwer beeindruckt davon, daß sich ein Politiker im Profil ablichten lässt. Wobei… kleine Anregung für die Blase: „… und ich schau ihnen besser nicht in die Augen.“ ;-)
@bosch: „Für neue Sackgassen. OIe von Beust“ wäre ein sehr genialer Slogan.
@Marc: Siehste mal – ich hab die Doppeldeutigkeit bisher gar nich erfasst und bin immer von „Hamburg geht den Weg Hamburgs“ ausgegangen, nicht von „Hamburg geht den Weg von Ole“.
Bei den Münchner Plakaten könnte man ja kleine Papierfahnen basteln und ankleben, damit es dann heißt: „Zu kunftigen politischen Fragen nehme ich keine Stellung“ oder so :)
PS: Ich war grad mal auf der Suche nach Josef Schmid, dem CSU-Kandidaten – witzigerweise ist erster Google-Bildersuch-Treffer nach „Josef Schmid“ mein Bevölkerungswissenschaftsprofessor aus Bamberg… und sehr witzig finde ich auch, dass die Domain http://www.seppi-schmid.de auf http://www.josef-schmid.info weiterleitet..