Als eine der letzten „Bamberger Amtshandlungen“ habe ich im Oktober letzten Jahres mit den dortigen Kollegen die Leserbefragung für das BILDblog durchgeführt und – schon von Hamburg aus – ausgewertet. Vor einigen Tagen haben wir den Abschlußbericht an die BILDblogger geschickt und vereinbart, dass sie als Auftraggeber auch die Erstankündigung machen dürfen. Nun ist es soweit und ich kann auch darauf hinweisen, dass der Bericht (46 Seiten, .pdf) zum Download bereitsteht:
Mayer, Florian L. ; Gabriele Mehling; Johannes Raabe; Jan Schmidt; Kristina Wied (2008): Leserschaft, Nutzung und Bewertung von BILDblog. Befunde der ersten Online-Befragung 2007. Berichte der Forschungsstelle „Neue Kommunikationsmedien, Nr. 08-01. Bamberg. Online verfügbar: http://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/split_professuren/journalistik/Fonk/bildblog/ Studie_BILDblog-Nutzerbefragung_2007__Uni_Bamberg_.pdf
Bei der Studie haben uns ausserdem Tom Binder und Oda Riehmer tatkräftig unterstützt – herzlichen Dank! Für eilige Leser gibt es zu Beginn eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse, von denen ich nochmal vier hier nennen willl:
- An der ersten Befragung unter Lesern des BILDblogs nahmen insgesamt über 20.000 Nutzer teil. Auch wenn die Ergebnisse keine Repräsentativität beanspruchen können, geben sie weitreichende Aufschlüsse über unterschiedliche Aspekte der Nutzung des bekanntesten deutschen „Watchblogs‛.
- Der überwiegende Teil der BILDblog-Leser ist männlich, jünger als 40 Jahre und hat eine hohe formale Bildung. Mehrheitlich handelt es sich um Internet-Intensivnutzer: Über die Hälfte ist im Durchschnitt länger als 3 Stunden pro Tag online. 13 Prozent der Leser führen ein eigenes Weblog, etwa drei Viertel lesen zumindest gelegentlich auch andere Weblogs als BILDblog.
- BILDblog erfüllt sowohl Unterhaltungs- als auch Informationszwecke, denn drei Motive für die Nutzung werden jeweils von mehr als 70 Prozent der Befragten genannt: „Weil es unterhaltsam ist‛, „Weil meine kritische Haltung gegenüber BILD fundiert sein soll‛ sowie „Weil ich mich über die Fehler der BILD-Zeitung informieren will‛.
- Die publizistische Leistung des BILDblogs wird vor allem darin gesehen, ein kritisches Bewusstsein für journalistische Qualität im Allgemeinen und im Bezug auf die BILD-Zeitung im Speziellen zu wecken. Eher skeptisch beurteilen die Befragten allerdings, ob die Arbeit des BILDblogs auch tatsächlich zu einer Qualitätsverbesserung der BILD-Zeitung beitragen könne.
Aber der Rest des Berichts ist auch sehr aufschlussreich.. :-)
Ist dies Befragung überhaupt sinnvoll?
@Urheber: Tja, das kommt drauf an.
Kann für Leute Sinnvoll sein denen etwas am Herzen liegt und Bestätigung suchen..